26. Juni 2024 in 8185 Winkel - Bericht des Prüfungsleiters.
Am Mittwoch, dem 26. Juni 2024, wurde in den Revieren Bachenbülach, Embrach und Winkel eine JagdZürich-Schweissprüfung durchgeführt. Nachstehend der Bericht des Prüfungsleiters Michael Kuenzle zum Prüfungsverlauf (red.):
«Als Jolanda Giger mich Ende letzten Jahres anfragte, ob ich die Prüfungsleitung einer TKJ 500 m Fährtenschuhprüfung vom Verband JagdZürich übernehmen könnte, habe ich nach kurzer Überlegung gerne ja gesagt. Die Idee, eine kleine Prüfung unter der Woche zu veranstalten und damit die grösseren Prüfungen zu entlasten, hat mich gereizt. Und so ging es sogleich an die Planung, von der Jolanda einen Grossteil mit der erforderlichen und von ihr gewohnten Sorgfalt und Professionalität übernahm. Auch die Zusammenarbeit mit JagdZürich, insbesondere mit dem Jagdhunde-Ressortverantwortlichen Emanuele Castelli, war gut.
Insgesamt standen vier Prüfungsplätze zur Verfügung, die umgehend vergeben waren. Ein Gespann musste kurzfristig absagen. Aber da eine Warteliste bestand, konnte der freie Platz auch drei Tage vor der Prüfung besetzt werden.
Und so trafen sich die Revierführer Peter Giger für Bachenbülach, Andy Walzel für Winkel und Tobias Zangger für Embrach, mein Mitrichter Bruno Rabe, Jolanda und ich am 25. Juni 2024 für das Legen der Fährten im bereits zuvor rekognoszierten Terrain. Das Wetter war schön, allerdings recht schwül, und nach dem Fährtenlegen zog ein starkes Gewitter über die Prüfungsreviere.
Pünktlich um 6:45 Uhr fanden sich am 26. Juni 2024 alle Teilnehmenden im Suchenlokal in Winkel ein. Nach Kontrolle der Unterlagen, einer offenen Richtersitzung und der Verlosung der Fährten ging es dann ans Eingemachte.
Das erste Gespann arbeitete die Fährte auf gut 400 Metern sicher und ruhig aus und man konnte sehen, dass es sich um ein eingespieltes Team handelte, das die gemäss Zürcher Jagdgesetz geforderte zweite Schweissprüfung absolvierte. Beim zweiten Winkel bog das Gespann dann aber leider in die falsche Richtung ab, was den ersten Abruf zur Folge hatte. Leider hat der Hundeführer wohl aus Nervosität nicht gemerkt, wo er den Abruf kassierte, denn auch beim neuerlichen Ansetzen machte sich die Kopov-Hündin etwas versetzt in dieselbe Richtung auf, was mit dem zweiten Abruf endete. Schliesslich gelangte das Gespann aber trotzdem an die Rehdecke, jedoch nicht ohne diese kurz zu überlaufen. Uns Richtern und dem Revierführer stockte der Atem. Glücklicherweise bekam die Hündin die Decke schliesslich doch noch in die Nase und drehte nach 15 Metern um. Herzliche Gratulation dem Gespann zur bestandenen Prüfung!
Die anderen drei Gespanne hatten weniger Glück und haben die Prüfung nicht bestanden. Bei zwei Hunden brach, nach jeweils ca. 150 Metern auf der Fährte, der Jagdinstinkt durch und sie konnten in der Folge nicht mehr zu einer ruhigen, konzentrierten Fährtenarbeit bewegt werden. Ein Hund war von Anfang an unkonzentriert und zeigte an jenem Tag wenig Passion überhaupt zu arbeiten, so dass auch dieser, wie die zuvor erwähnten zwei Hunde, drei Abrufe kassierte und damit ebenfalls nicht bestanden hat.
Nicht vergessen werden darf, dass das Wetter den Hunden die Arbeit am Prüfungstag nicht gerade erleichterte. Das heftige Gewitter nach dem Legen der Fährten am Vortag und der intensive Regen am Prüfungsmorgen haben beim Ausarbeiten der Fährten sicherlich nicht geholfen.
Abschliessend möchte ich Jolanda Giger, Emanuele Castelli, Peter Giger, Andy Walzel, Michel Kern und Tobias Zangger für ihre speditive, kollegiale Zusammenarbeit herzlich danken. Ebenfalls ein grosser Dank geht an die Pächterinnen und Pächter der Jagdreviere Bachenbülach, Embrach und Winkel, die ihre Reviere für die Prüfung zur Verfügung gestellt haben. Ohne geeignete Prüfungsreviere könnten keine Hundeprüfungen durchgeführt werden und die Jagd könnte ihre gesetzliche Nachsuchepflicht nicht erfüllen.
Waidmannsgruss
Michael Kuenzle, Prüfungsleiter»
Fotos: Jolanda Giger
Eine verdiente Ruhepause nach erfolgreichem Prüfungsverlauf.