Der Anfang
Das Jagdhorn-Ensemble.ch wurde im Jahr 2003 von einer Gruppe gleichgesinnter Bläserinnen und Bläser aus der Ostschweiz gegründet. Der Gründung vorausgegangen war ein Jagdhorn-Seminar, das von professionellen Musikern geleitet wurde. Dieses als sehr positiv empfundene, musikalisch-didaktische Erlebnis weckte bei einigen Teilnehmenden das Interesse an einer weiteren intensiven Schulung der Blastechnik und Intonation, sowie an einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem umfangreichen Repertoire der Jagdmusik.
Musikalische Ziele
Die Bläserinnen und Bläser aus verschiedenen Formationen, die sich im Jagdhorn-Ensemble.ch zusammenfanden, hatten aber nicht nur das Bedürfnis, ihren eigenen Hörnerklang zu verbessern und sich vermehrt in die Vielfalt und den musikalischen Ausdruck der traditionellen Jagdmusik zu vertiefen. Ein anderes Vorhaben des Ensembles war, durch Auftrags-Kompositionen, Workshops und rege Konzerttätigkeit einen Beitrag zur Förderung der Jagdmusik zu leisten. Ausserdem wurde die Jagdmusik im Rahmen von Aus- und Weiterbildungs-Seminarien gepflegt, die allen Bläsergruppen offen standen.
Erreichtes
An den genannten Zielen hat das Jagdhorn-Ensemble.ch bis zu seiner Auflösung im Jahr 2019, siebzehn Jahre lang intensiv und erfolgreich gearbeitet. Der Lohn regelmässiger Proben sowie der Aus- und Weiterbildung in Seminarien war, dass sich das Ensemble zu einer der führenden Jagdhorn-Formationen der Schweiz entwickeln konnte und an internationalen Wettbewerben den Vergleich mit anderen Bläsergruppen nicht scheuen musste. Mit Auftrags-Kompositionen wie der St. Idda Messe von Wolfgang Sieber und mit einer regen Konzerttätigkeit konnte sich das Jagdhorn-Ensemble.ch einen ausgezeichneten Ruf erwerben. Es konzertierte im öffentlichen Raum, z.B. an Hubertusmessen, war aber auch jederzeit bereit, an privaten Anlässen aufzutreten.
Die Legende von der Heiligen Idda
Nach der Legende zog sich Idda von Toggenburg nach einem Mordanschlag aus Eifersucht ihres Gatten Graf Dietrich IV. von Toggenburg als Einsiedlerin in den Wald in der Au TG zurück, um ein asketisches, gottgefälliges Leben in Einsamkeit zu führen. Sie soll Kinder unterrichtet, Rastsuchende getröstet und für Arme gesorgt haben. Begleitet von einem prächtigen Hirsch mit zwölf Flammen am Geweih, soll sie das Kloster Fischingen TG regelmässig zur Messe aufgesucht haben. Die letzten Lebensjahre soll sie als Inklusin bei den fischinger Benediktinern verbracht haben. Idda ist der Überlieferung zufolge Anfang des 13. Jahrhunderts gestorben. Ihr Leichnahm wurde in der Klosterkirche Fischingen beigesetzt.
Idda von Toggenburg gehört zu den populärsten Schweizer Regionalheiligen, mit Ausstrahlung bis in die Innerschweiz und den süddeutschen Raum. Am 3. November feiert die katholische Kirche Iddas Gedenktag. Aber nicht nur ihre Verehrung basiert weitestgehend auf Legendenbildung, sondern auch die knapp 200 Jahre nach ihrem Tod niedergeschriebene Geschichte ihres Lebens ist äussert lückenhaft, so dass die heute verehrte Heilige Idda als reale Person nicht wirklich fassbar ist. 1580 wurde die noch bestehende St. Idda-Bruderschaft gegründet. Das geographische Zentrum ihrer Verehrung bilden das Kloster Fischingen und die nahe St. Iddaburg SG, eine steile Anhöhe, auf der die Alt-Toggenburg, das legendäre Schloss Iddas stand. Bleibt noch anzumerken, dass Idda von Toggenburg von der Kirche nie offiziell heiliggesprochen wurde.
Da in der Überlieferung zur Idda von Toggenburg berichtet wird, dass ihr bei Dunkelheit – als treuer Begleiter und Lichtbringer – ein prächtiger Hirsch mit zwölf Flammen am Geweih den Weg zur Messe leuchtete, wird die Heilige Idda u.a. als Schutzpatronin der Jagd verehrt.
Ensemble-Mitglieder
Die Bläserinnen und Bläser des Jagdhorn-Ensembles.ch stammten aus den Kantonen Zürich, Aargau, Schaffhausen und Thurgau. Sie hatten mehrheitlich einen jagdlichen Hintergrund und übten die Jagd im Inland und Ausland aus. Aber nicht nur die in der Jagd verwurzelten, sondern auch die nichtjagenden Mitglieder, waren beim Musizieren mit ganzem Herzen dabei und erfreuten sich an der vertieften Auseinandersetzung mit der Jagdmusik.
Zum konzertanten Kern der im Verlauf der Zeit wechselnden Besetzung des Jagdhorn-Ensembles.ch gehörten u.a. Alex Bieri, Edwin Ehrenbaum, Michael Ehrenbaum, Bettina Gross-Tour, Hans Hutmacher, Helena Knecht, Peter Knecht, Hippolyte Kuhn, Andreas Rippmann, Ueli Rippmann, Monika Wettstein.